Workshopangebot beim diesjährigen Frühjahreskongress

Auch in diesem Jahr gibt es ein vielfältiges Bildungsangebot, diesmal mit dem thematischen Schwerpunkt EU und Europa.

Grundlagenworkshop am Samstagvormittag – linke Perspektiven auf die Europäische Union

Am Samstagvormittag erwartet dich ein Grundlagenworkshop zur EU. Bei diesem Workshop wollen wir uns gemeinsam der Frage annähern, wie eine linke Perspektive auf die Europäische Union aussehen kann.

Der Workshop wird auf zwei Lernniveaus angeboten, um allen Teilnehmenden eine bestmögliche Lernerfahrung zu ermöglichen. Bei der Anmeldung kannst du angeben, ob du gerne am Einsteiger:innen- oder Fortgeschrittenen-Workshop teilnehmen möchtest.

Du bist das erste Mal auf einer GJ-Bildungsveranstaltung oder möchtest lieber einen etwas einfacheren Workshop mit längeren Pausen zum Grübeln? Dann wähle am besten den Einsteiger:innen-Workshop

Du bist schon erfahren und hast bereits einige GJ-Workshops miterlebt? Dann vertiefe deine Kenntnisse beim Fortgeschrittenen-Workshop!

Der Workshop wird von GJ-Trainer:innen, dem Bildungsteam sowie dem Bundesvorstand durchgeführt.

Samstagnachmittag – Workshopphase: Facetten der EU

Am Samstagnachmittag erwartet dich ein vielfältiges Workshopangebot zu verschiedenen Facetten der EU; Ob Asyl-, Klima- oder Finanzpolitik, für jede:n ist was dabei! Bei deiner Rückmeldung (siehe Teilnahmemail) kannst du Workshoppräferenzen angeben.

Workshop 1: EU-Asylpolitik, gesellschaftliche Kämpfe und Kritik – David Lorenz

Workshopbeschreibung:
Bei dem Workshop EU-Asylpolitik, gesellschaftliche Kämpfe und Kritik auf dem Frühjahrskongress wird die Migrationspolitik der EU als Ergebnis gesellschaftlicher Kämpfe analysiert. Es soll neben der Geschichte der Asylpolitik auch um ihre Grundstrukturen und die wichtigsten Auseinandersetzungen in diesem Feld gehen. Am Beispiel der Kämpfe um die Dublin Verordnung und um Abschiebungen verdeutlichen wir uns den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und daraus resultierenden Politiken. Abschließen wird der Workshop mit einer gemeinsam erarbeiteten und diskutierten Kritik der EU-Asylpolitik.

Referent*innenbeschreibung:
Ich, David Lorenz, bin Gesellschaftswissenschaftler mit einem Schwerpunkt auf Migrations- und Grenzregimeforschung, materialistische Staatstheorie und gesellschaftliche Kämpfe um Abschiebungen. Meine Doktorarbeit habe ich zu den Auseinandersetzungen um die Dublin-Verordnung und den damit zusammenhängenden innereuropäischen Abschiebungen geschrieben. Aktuell forsche ich an der Frankfurt University of Applied Sciences zur Situation von wohnungslosen Menschen in Frankfurt am Main.

Workshop 2: Abschottungspolitik der EU – eine kritische Analyse des EU-Asylrechts – Marei Pelzer


Workshopbeschreibung:
In dem Workshop soll es um den Stand der Europäisierung der Asyl- und Migrationspolitik gehen. Wurde aktuell u.a. der Ausbau des europäischen Grenzregimes und die Externalisierung des Flüchtlingsschutzes vorangetrieben (GEAS-Reform), hat die europäische Integration der Asylpolitik in der Vergangenheit auch Fortschritte für Geflüchtete gebracht. In dem Workshop sollen diese Widersprüche und politische Perspektiven angesichts der Europawahl diskutiert werden.
Refbeschreibung:
Marei Pelzer ist Juristin und Professorin an der Frankfurt University of Applied Sciences. Sie forscht seit vielen Jahren zum europäischen Asylsystem und hat bis 2018 für die Flüchtlingsorganisation PRO ASYL als rechtspolitische Referentin die Gesetzgebung auf EU-Ebene und in Deutschland kritisch begleitet.

Workshop 3: Materialistischer Feminismus – eine kritische Auseinandersetzung mit feministischer Außenpolitik – Kim Lucht

Workshopbeschreibung:
„Feministische Außenpolitik“ ist in aller Munde. Frauen in Führungspositionen, gerade in der Außenpolitik oder mächtigen Konzernen und Institutionen, führten, so die Idee, zu einem positiveren Miteinander. Es sollen Gewalt verhindert, Diskriminierung überwunden und Menschenrechte verwirklicht werden. In diesem Workshop widmen wir uns den Grenzen dieser Politik. Wir fragen uns, was Klassenverhältnisse und kapitalistische Arbeitsteilung mit Feminismus zu tun haben und warum eine feministische Außenpolitik unter den gegebenen Umständen nicht zum Ziel einer befreiten Gesellschaft führen kann. Bei dem Workshop handelt es sich um eine Einführung, konkretes Vorwissen zu materialistischem Feminismus/Theorien ist nicht nötig.

Referent*innnenbeschreibung:
Kim Lucht arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Uni Jena im Forschungsprojekt „Eigentum, soziale Ungleichheit und Klassenbildung in sozial-ökologischen Transformationskonflikten“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Zusammenwirken von Gewerkschaften und Klimabewegung sowie Klassen- und Geschlechterverhältnisse.

Workshop 4: Is the Working Class back? Ein Blick auf Gegenwart und Perspektiven europäischer Arbeitskämpfe – Franziska Heinisch

Workshopbeschreibung:
2022, die Inflation schnellt in die Höhe. Das Leben wird teurer oder – für immer mehr Menschen – sogar unbezahlbar. Die überwältigende Mehrheit der Menschen überall in Europa sieht sich in ihrem Lebensstandard bedroht, teils existenziell. Das bleibt nicht unwidersprochen: Es folgen Streikwellen, sei es in Großbritannien, Frankreich, Griechenland oder Deutschland. Diese entzünden sich an unterschiedlichen Anliegen, sie entwickeln sich verschiedenartig. Vor allem aber sind sie auch Ausdruck einer neuen Bereitschaft, für das eigene Leben zu kämpfen. Ausgehend von diesen Beispielen fragen wir uns: Wie erfolgreich verliefen diese Streikwellen? Wie unterschiedlich sind Kulturen gewerkschaftlicher Kämpfe in Europa? Aus welchen historischen Beispielen lässt sich lernen und vor allem: Welche Perspektiven lassen sich für das Wiedererstarken einer kämpferischen Arbeiter:innenklasse in Europa entwickeln?

Referent*innenbeschreibung:
Franziska Heinisch ist Organizerin an der Schnittstelle von sozialen und ökologischen Kämpfen. Sie hat die NRW-Krankenhausbewegung, die Streikwelle im öffentlichen Dienst und zuletzt im Nahverkehr als gewerkschaftliche Organizerin begleitet und im Zuge der Kampagne #wirfahrenzusammen Klima- und Arbeitskämpfe zusammengeführt. Seit April 2024 arbeitet sie an der Erneuerung der LINKEN.

Workshop 5: Die Umweltkrise als sozial-ökologische Frage. Kapitalismus, Klimakrise, Klassenkampf und die EU – Hans Rackwitz (für Fortgeschrittene)

Workshopbeschreibung:
Wie können wir die Ursachen der Umweltkrise sowie die sozial-ökologischen Konflikte, die mit ihr einhergehen, als Klassenfragen betrachtet werden? Wir diskutieren aus einer öko-marxistischen Perspektive, was Klassen eigentlich sind und worin die systemischen klassenspezifischen Ursachen von Umweltzerstörung im Kapitalismus bestehen. Darauf aufbauend wird die These vertreten, dass eine Politik, die der Dramatik der kapitalistischen Umweltkatastrophe wirklich wirkungsvoll etwas entgegensetzen will, Arbeit, Beschäftigte und letztlich die Eigentumsverhältnisse ins Zentrum ihrer strategischen Überlegungen rücken muss. Der Klimakampf kann so zum ökologischen Klassenkampf werden. Abschließend setzen wir diese Analysen in ein Verhältnis zur EU und ihrer umweltpolitischer Bemühungen wie dem Green Deal. Kann der Green Deal einen Einstieg in eine sozial-ökologische Klassenpolitik bieten? Können wir uns zumindest etwas Zeit erkaufen? Oder handelt es sich um eine grün angestrichene Nebelkerze, die uns weiter – nun auch klimaneutral – in Richtung Abgrund der Klimakatastrophe führt?

Referent*innenbeschreibung:
Hans Rackwitz ist Soziologe und promoviert am Arbeitsbereich Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu einer Soziologie der Klassen- und Naturverhältnisse. Er ist außerdem ökosozialistisch in der Klimabewegung aktiv.

Workshop 6: Climate or Capitalism: Wen schützt die EU? – Moritz Tapp

Workshopbeschreibung:
Green Deal, Fit for 55, Klimaschutzgesetz, Lieferkettenrichtlinie – die EU gibt sich nach außen als Klimaschützer*in. Doch was steckt wirklich hinter all den schönen Titeln? Geht es der EU tatsächlich um Klimagerechtigkeit oder dominiert auch hier das Kapitalinteresse der obersten 1% über das Wohlergehen der Arbeiter*innenklasse?
Gemeinsam möchten wir im Workshop anhand aktueller klimapolitischer Entwicklungen, exemplarisch im Bereich der Agrar-Gesetzgebung, dieser Frage auf den Grund gehen. Ziel ist es, unsere Analyse komplexer Machtstrukturen und Gesetzgebungsprozesse auf Europäischer Ebene besonders anhand der Auswirkungen von Bauernprotest in Deutschland wie in Europa zu schärfen. Zudem versuchen wir uns einer gemeinsamen, linken und klimagerechten Antwort auf solch massive Gerechtigkeitsprobleme zu nähern.
Referent*innenbeschreibung:
Moritz Tapp ist links, queer und schon seit Jahren in der Klimagerechtigkeitsbewegung engagiert. Nach und neben den politischen Kämpfen rund um Hambi, Datteln, Danni und Lützerath ist Moritz ehrenamtlicher Bundesvorstand im Bund für Umwelt und Naturschutz sowie dessen Jugendorganisation, der BUNDjugend und versteht sich als Lobbyist*in für Klimagerechtigkeit gegenüber Regierung und Parlamenten. Moritz ist auch als stellvertretender Vorsitz des Deutschen Bundesjugendrings und Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft nah am politischen Geschehen in Berlin und Brüssel und streitet insbesondere im Interesse junger Menschen für sozial- und klimagerechte Politik.

Workshop 7: Sparen, sparen, sparen?! Wie sieht Europäische Finanzpolitik aus & welche Auswirkungen haben sie auf Linke SpielräumeStephan Kaufmann

Workshopbeschreibung:
Klimaschutz, Aufrüstung, Digitalisierung, Aufbau der Infrastruktur … die EU-Staaten haben sich viel vorgenommen. Hunderte von Milliarden Euro müssen investiert werden. Gleichzeitig werden die Staatshaushalte zusammengekürzt, Sparen ist angesagt. Denn die Schuldenbremse begrenzt die Aufnahme neuer Kredite. Das geschieht nicht nur in Deutschland – auch die anderen Euro-Staaten haben ihre Schuldenbremsen. Diese Bremsen sind die Folgen einer Verschärfung der europäischen Schuldenregeln, die die Euro-Staaten dazu zwingen sollten, auf Dauer ohne Neuverschuldung auszukommen.

In dem Seminar soll es u.a. um folgende Fragen gehen:
– Welchem Zweck dienen die Schuldenregeln, sowohl die nationalen Regeln wie auch die gesamteuropäischen? Warum fesseln sich die Staaten finanziell selbst und gegenseitig?
– Warum gelten die Schuldenregeln einerseits als notwendig und werden andererseits immerzu kritisiert?
– Was verraten die Schuldenregeln über das gesamte Projekt EU?

Referent*innenbeschreibung:
Stephan Kaufmann wurde in Berlin (damals noch mit Mauer) geboren und hat dort Wirtschaftswissenschaften studiert. Seit 30 Jahren arbeitet er als Wirtschaftsjournalist für Zeitungen, derzeit unter anderem für die Frankfurter Rundschau, ND.dieWoche oder den Freitag. Meistens schreibt er über Themen wie Weltwirtschaft, Finanzmärkte oder Ungleichheit und versucht so, über den Kapitalismus aufzuklären. Er hat auch verschiedene Bücher geschrieben und Bildungsbroschüren für die Rosa-Luxemburg-Stiftung verfasst.

Workshop 8: Progressive Finanzpolitik mit oder gegen die EU? Das fiskalpolitische Regelwerk in Europa – Florian Frühhaber (FiscalFuture)

Workshopbeschreibung:
Klimakrise, Bildungsnotstand, erstarkende Demokratiefeinde – die Bewältigung der zentralen Zukunftsherausforderungen geht nur, wenn wir unsere Staatsfinanzen neu aufstellen und ausrichten. In diesem Workshop erarbeiten wir, wie der fiskal- und wirtschaftspolitische Rahmen in Europa hier eine progressive Politik behindert und an welchen Stellschrauben progressive Kräfte ansetzen müssen, um dies ändern. Dazu analysieren wir, wie aktuelle Institutionen politische und wirtschaftliche Machtverhältnisse beeinflussen, und diskutieren aufbauend darauf Alternativen.

Referent*innenbeschreibung:
FiscalFuture ist eine überparteiliche Initiative von und für junge Menschen, die die Stimme junger Generationen in finanzpolitischen Debatten hörbar machen will. Dazu bringen wir uns nicht nur selbst in solche Debatten ein, sondern stärken vor allem die Beteiligung junger Menschen durch Bildungsarbeit und Austauschveranstaltungen mit Politik und Wissenschaft. Florian Frühhaber ist langjähriges FiscalFuture Mitglied und Masterstudent der Volkswirtschaftslehre in Mannheim.

Workshop 9: „Oops, I did it again“ oder wie die EU-Finanzpolitik Krisen produziert – Was bedeutet das konkret? – Julia Bernard

„Oops, I did it again“ oder wie die EU-Finanzpolitik Krisen produziert In diesem Workshop erkunden wir die Verbindung zwischen der EU-Finanz- und Wirtschaftspolitik und den Krisen unserer Zeit. Denn die EU setzt zunehmend auf große Finanzhaie, die schlechte Arbeitsbedingungen und das Klima anheizen. Zudem hat die EU mit ihrer starken Lobby für Privatisierungen und immer mehr freiem Markt ein politisch fruchtbares Feld für eine immer größere Rolle von Wall Street und Co geschaffen. Das ist nicht nur wirtschaftlich fraglich, sondern hat soziale und gesellschaftliche Folgen: von der hohen Miete bis zum kaputt gespaarten Krankenhaus. Gemeinsam stellen wir uns die Frage, warum die EU in diesem Spiel der immer größeren Macht der Finanzmärkte mitspielt und was das für uns bedeutet.

Julia Bernard ist Mitglied im Bundesvorstand der GRÜNEN JUGEND

Workshop 10: Titel: Materialistische Staatskritik der EU – Rênas Sahin

Workshopbeschreibung:
Im Vorhinein zur diesen Europawahlen ist innerhalb der politischen Linken eine Debatte zur Rolle des Staats vernehmbar: Während einige Bewegungsakteure wieder Hoffnungen auf Beteiligung im Staat setzen, lehnen andere jegliches Handeln im Staat – oder der EU – komplett ab.

In diesem Workshop wollen wir klären, was die Rolle des Staats & der EU im Kapitalismus eigentlich ist: Ist der Staat ein Garant des Allgemeinwohls per se und könnte er sogar ein Instrument zur schrittweisen Überwindung des kapitalistischen Systems sein? Oder ist er zwingend Instrument zur Klassenherrschaft und Unterdrückung der arbeitenden Klasse? Können wir Analysen über den Staat überhaupt auf die EU anwenden? Und was bedeutet das alles für uns als in der GRÜNEN JUGEND organisierte Linke?

Referent*innnenbeschreibung:
Rênas Sahin studiert Politik- und Rechtswissenschaft in Münster und war Landessprecher der GRÜNEN JUGEND NRW

Workshop 11: Es geht uns alle an! Wie wir uns gemeinsam gegen eine rassistische EU wehren – mit Philine Niethammer und Evelina Ermishina

Workshopbeschreibung:
Es geht uns alle an! Wie wir uns gemeinsam gegen eine rassistische EU wehren“
EU-Parlamentspräsidentin von der Leyen sagt: “Wir müssen über Rassismus reden. Und wir müssen handeln.”

Das finden wir auch, aber haben wir dabei die gleichen Vorstellungen wie die ehemalige stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU? Wohl kaum!
Um den Rassismus in der EU zu verstehen wollen wir an den Ursachen ansetzen: Wie ist Rassismus entstanden und was haben Kolonialismus und Kapitalismus damit zu tun?
Und natürlich soll es auch um eine antirassistische Praxis gehen. Denn egal ob wir selbst migrantisiert sind oder nicht: Rassismus geht uns alle an und wir müssen uns gemeinsam gegen eine rassistische EU wehren!

Referent*innenbeschreibung:
Philine ist Trainerin und Mitglied im Arbeitsbereich Antirassistische Strategien der Grünen Jugend. Sie studiert in Jena Soziologie und liebt Frühjahrskongresse.
Evelina ist auch Teil des Arbeitsbereichs Antirassistische Strategien und Trainerin der Grünen Jugend NRW. Sie studiert Sozialwissenschaft in Bochum und hat Spaß an guten Diskussionen!

Workshop 12: Kapitalismus und (Arbeits-)Migration – Eine Verhältnisbestimmung am Beispiel der EU – Mareike Biesel & Janina Puder

Workshopbeschreibung:
„Eine Politik, die auf sogenannte Remigration setzt, kann sich der deutsche Arbeitsmarkt gar nicht leisten.“ – in dieser Reaktion von Bundesagenturen-Chefin Andrea Nahles auf die Correctiv-Recherchen Anfang des Jahres lässt sich zugespitzt der Kern deutscher, aber auch europäischer Migrations- und Arbeitspolitik erkennen: Denn in kapitalistischen Gesellschaften ist die politische Regulierung von Migration vor allem und zunehmend eine Frage der Verwertbarkeit migrantischer Arbeitskraft. Und Migrant:innen sind gerade aus dem Grund willkommen zu heißen, weil sie positiv zur Wirtschaft beitragen, etwa indem sie besonders prekäre Tätigkeiten in der Fleischindustrie, der Pflege, der Logistik oder auf dem Bau übernehmen.
Um die teils unhaltbaren Zustände für arbeitende Migrant:innen in Deutschland aber auch die politischen Regulierungsversuche von Seiten Deutschlands und der EU besser verstehen und kritisieren zu können, wollen wir eine Verhältnisbestimmung von Kapitalismus und Migration vornehmen. Dafür entwickeln wir zunächst theoriegeleitet ein gemeinsames Verständnis von Kapitalismus als gesellschaftliches Verhältnis, bevor wir auf die Rolle und Funktion von Migration und migrantischer Arbeit eingehen und im Hinblick auf die Rolle der EU fragen, wie sich der europäische Binnenmarkt für Arbeitskraft und die damit verbundenen „Freiheiten“ für Arbeitsmigrant:innen in Deutschland darstellen. Der Workshop richtet sich eher an Menschen mit ersten Vorkenntnissen kapitalismuskritischer und/oder marxistischer Theorie.

Referent*innenbeschreibung:
Janina Puder ist promovierte Soziologin an der Universität Kassel und forscht zu ökologischen und sozialen Fragen in der Klassengesellschaft. Ihre Dissertation behandelt die Funktionsweise von Migration in kapitalistischen Gesellschaften am Beispiel der Überausbeutung migrantischer Arbeiter:innen.
Mareike Biesel ist Soziologin an der Universität Göttingen und bereitet ihre Promotion zu migrantischem Lohnabhängigenbewusstsein vor. Sie ist außerdem gewerkschaftlich in der Organisierung und Bildung von Auszubildenden und Arbeiter:innen tätig.

Sonntagvormittag – Was tun? Strategien für die GRÜNE JUGEND in Kampagnenzeiten und darüber hinaus!

Am Sonntagvormittag wollen wir den Kongress mit einem gemeinsamen Strategieworkshop abschließen, der sich der Frage widmet; Was tun wir mit all dem Gelernten? Wie können wir damit Dinge zum Besseren verändern und für grundlegende Veränderung einstehen?

Der Workshop wird von GJ-Trainer:innen, dem Bildungsteam sowie dem Bundesvorstand durchgeführt.

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