Freitag
Wann? | Was? | |
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15:00 | Anreise | Foyer |
18:00 | Abendessen | Mensa |
19:30 | Eröffnung | Aula |
20:30 | Neumitgliedertreffen | H-1 |
21:15 | Vernetzungsrunden | |
Vernetzungstreffen für migrantisierte Personen | H-1 | |
Vernetzungstreffen für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen | E-1 | |
22:15 | Buntes Abendprogramm |
Samstag
Wann? | Was? | |
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Wann? | Was? | |
7:30 | Frühstück 8:00-8:45 U18-Frühstück 8:00-8:45 *int-Frühstück 8.00-8:45 FaFo-Aktiven-Frühstück: Ökologie | Mensa |
8:00-8:45 | FaFo-Aktiven-Treffen Globales & Internationale Kaffeerunde: E-1 Digitales & Medien: E-2 Wirtschaft, Soziales, Gesundheit: E-3 | Mensa |
9:00 | Grundlagenworkshop Im Grundlagenworkshop wollen wir uns eine gemeinsame Basis erarbeiten, auf der wir einen Blick auf internationale Politik und Ungleichheiten werfen können. Dabei wollen wir uns anschauen, wie unser Wirtschaftssystem – der Kapitalismus – auch über Staatsgrenzen hinweg funktioniert. Daraus wollen wir ableiten, was eigentlich die Krisen unserer Zeit, also Klimakrise, Krieg und soziale Ungleichheit, damit zu tun haben. Doch als GRÜNE JUGEND bleiben wir dabei natürlich nicht stehen! Wir wollen uns zu guter Letzt anschauen, warum Internationalismus eine Antwort auf all diese Probleme sein kann, welche Kämpfe es auf der ganzen Welt für das gute Leben für alle gibt und was wir als GRÜNE JUGEND tun können! | Workshopräume |
12:00 | Gruppenfoto | |
12:15 | Mittagspause & Ländertreffen Aushang beachten für Ländertreffen | Mensa & Workshopräume Ländertreffen I: 12:30-13:00 NRW - Aula RLP - K-1 Saarland - H-1 Sachsen & Sachsen-Anhalt - K-2 Schleswig-Holstein - K-3 Thüringen - K-4 Ländertreffen 13:00-13:30 Baden-Württemberg - Aula Bayern - K-1 Brandenburg - H-1 Bremen & Hamburg - K-2 Berlin - K-3 Hessen - K-4 Niedersachsen - K-5 |
14:00 | Workshop-Phase Theorie | |
Workshop 1: Antirassismus-Grundlagen-WS I - Markus Rizkalla & Naomie Hübler Antirassismus geht uns alle an. Deswegen schauen wir uns in diesem Workshop gemeinsam an, wie Rassismus entstanden ist und was, dass alles mit unserem Gesellschaftssystem zutun hat. Gemeinsam besprechen wir, wie wir nicht nur einen antirassistischen Verband, sondern auch eine Welt schaffen können die niemanden zurücklässt. Naomie ist Mitglied des Arbeitsbereichs Antirassismus der Grünen Jugend. Markus ist angehender Trainer und ehemaliges Mitglieds des Arbeitsbereichs Antirassismus der Grünen Jugend. | E-1 |
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Workshop 2: Antirassismus-Grundlagen-WS II - Mariella Kessler & Larissa Dyk Antirassismus geht uns alle an. Deswegen schauen wir uns in diesem Workshop gemeinsam an, wie Rassismus entstanden ist und was, dass alles mit unserem Gesellschaftssystem zutun hat. Gemeinsam besprechen wir, wie wir nicht nur einen antirassistischen Verband, sondern auch eine Welt schaffen können die niemanden zurücklässt. Naomie ist Mitglied des Arbeitsbereichs Antirassismus der Grünen Jugend. Markus ist angehender Trainer und ehemaliges Mitglieds des Arbeitsbereichs Antirassismus der Grünen Jugend. Mariella und Larissa sind Mitglieder des Arbeitsbereichs Antirassismus in der Grünen Jugend. | K-3 | |
Workshop 3: Antisemitismus-Grundlagen-WS I - Ruth (AStA Uni Hannover) In diesem Workshop geht es um die Grundlagen zum Thema Antisemitismus. Was ist Antisemitismus überhaupt? Wie unterscheidet sich Antisemitismus von Rassismus? Wieso stößt man auch heutzutage noch so häufig darauf? Und was können wir dagegen tun? Ruth ist aktiv im AStA der Uni Hannover und Aktivistin. | E-3 | |
Workshop 4: Antisemitismus-Grundlagen-WS II - Yevgen Bruckmann In diesem Workshop geht es um die Grundlagen zum Thema Antisemitismus. Was ist Antisemitismus überhaupt? Wie unterscheidet sich Antisemitismus von Rassismus? Wieso stößt man auch heutzutage noch so häufig darauf? Und was können wir dagegen tun? Yevgen ist stellv. Vorsitzenden der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover und seit Jahren aktiv in der politischen Bildungsarbeit. | E-4 | |
Workshop 5: Die Finanzialisierung als politische Agenda - Lukas Scholle „Die Aktienrente ist eine Finanzialisierungsmaschine“ titelte kürzlich das JACOBIN Magazin. Doch was ist Finanzialisierung überhaupt und was hat die Aktienrente der Ampel damit zu tun? Genau um diese beiden Punkte, die Grundlagen der Finanzialisierung und die politische Unterstützung, soll es in diesem Workshop gehen. Lukas Scholle ist Ökonom und Referent für Finanzpolitik im Deutschen Bundestag. Daneben ist er Kolumnist beim JACOBIN Magazin und betreibt den Videopodcast »Wirtschaftsfragen«. | E-5 | |
Workshop 6: Was ist Finanzialisierung? - Debora Darabi Für diesen Workshop ist Vorwissen hilfreich. Es werden im Vorhinein Texte zur Vorbereitung versendet. Im Rahmen des Workshops wollen wir uns mit dem Beginn kapitalistischer Profitzwänge und den spezifischen Formen, die sie heutzutage annehmen, unter anderem der Finanzialisierung beschäftigen. Wir erarbeiten uns die marxistischen Grundlagen zur Kritik der politischen Ökonomie und diskutieren darauf aufbauend die häufigen Verhältnisse: z.B. die zunehmende Finanzialisierung von Wohnungen oder die Privatisierung des Gesundheitswesens. Debora Darabi hat Komparatistik studiert, ist politische Bildnerin und aktuell Doktorandin in der Medizin. Sie beschäftigt sich mit Marxismus, Sozialismus und dialektischer Rassismuskritik und forscht zum Zusammenhang von Umweltbelastung, Armut und psychischer Gesundheit. Sie leitet im Rahmen der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Lesekreise zum Kapital." | E-6 | |
Workshop 7: Die Finanzialisierung des Kapitalismus – eine Einführung - Anna Peters Finanzmärkte, Finanzakteure, Banken und Finanzinstitute, bei all diesen Begriffen kann einem schonmal schwindelig werden. Doch ohne sie könnten sich viele eine moderne Wirtschaft im Kapitalismus nicht vorstellen. Wie kann es eigentlich sein, dass Arbeiterinnen und Arbeiter jeden Tag schuften und es trotzdem am Ende des Monats nichts reicht, sich aber gleichzeitig ein Paralleluniversum entwickelt hat, das innerhalb von Sekunden Millionen und Milliarden hin und her schiebt? Fest steht, seit den 1980ern hat sich der Finanzsektor so rasant entwickelt, dass viele Analyst*innen, Ökonom*innen und Politiker*innen selbst nicht mehr mit den Erklärungen und der Regulierung hinterherkommen. Um die historische Entwicklung, den aktuellen Status Quo und die Probleme rund um den Finanzkapitalismus soll es in dem Workshop gehen. Achtung: Vorwissen musst du nicht mitbringen! Anna Peters war zwischen 2019 – 2021 Bundessprecherin der Grünen Jugend und ist jetzt Frauenpolitische Sprecherin der Grünen Baden-Württemberg. Sie studiert im Master Economics und setzt sich leidenschaftlich mit Makroökonomie und Gender Economics auseinander. | K-1 | |
Workshop 8: Reicher Norden vs. armer Süden!? - wie globale Ausbeutung wirklich funktioniert - Klara Sendelbach In diesem Workshop widmen wir uns der Frage, weshalb Europa und Nordamerika als reiche Regionen gelten und was dieser Reichtum mit der Armut im globalen Süden zu tun hat. Dabei werden wir Konzepte wie das der „imperialen Lebensweise“ kritisch beleuchten und gemeinsam herausfinden, was die wahren Ursachen der Ungerechtigkeit sind. Klara ist Trainerin der Grünen Jugend. | K-2 | |
Workshop 9: Transnationale Fürsorgearbeit - Helma Lutz Fürsorgearbeit oder Care kennen wir alle aus dem Alltag: bei Oma anrufen, auf den kleinen Bruder aufpassen oder die Wohnung sauber machen. Doch wie funktioniert Care in einem System, das darauf ausgelegt ist, dass Menschen ausgebeutet werden, die Fürsorgearbeit nachgehen (müssen)? Was sind transnationale Prozesse dabei? Und inwiefern werden koloniale Verhältnisse reproduziert? Diese und weitere Fragen werden in dem Workshop diskutiert. Helma Lutz war bis Herbst 2021 Professorin an der Universität Frankfurt und arbeitet unter anderem in den Bereichen der Frauen- und Geschlechterforschung sowie Migrationsforschung. Dabei untersucht sie zum Beispiel, wie gute Fürsorgearbeit aussehen kann, was transnationale Verbindungen von Care sind und was das mit Rassismus zu tun hat. | E-2 | |
Workshop 10: Klima x Internationalismus - Lysander Liermann Häufig wird in Klimafragen behauptet, es bringe nichts, sich für Klimakämpfe hier einzusetzen, da die Probleme ohnehin viel zu groß sind. In diesem Workshop geht es darum, warum es sich dennoch lohnt! Wie hängen Klimakämpfe hier mit globaler Gerechtigkeit zusammen? Warum lohnt es sich, hier aktiv zu sein, wieso sind Klimagerechtigkeitskämpfe im Inland kein Widerspruch zu internationalistischen Zielen? Lysander ist internationaler Sekretär im Bundesvorstand der Grünen Jugend. | K-4 | |
Workshop 11:"Nicht östlich, nicht westlich!" - Rênas Sahin Die politische Linke stand historisch immer für den Kampf gleiche Rechte für alle Menschen. Trotzdem hört man in linken Debatten der letzten Jahre oft Stimmen, die die verschiedenen progressiven Kämpfe weltweit relativieren und ihnen die Richtigkeit ihrer Forderungen absprechen. Aber warum ist das so? Wie können wir aus Deutschland heraus die verschiedenen fortschrittlichen globalen Kämpfe unterstützen? Darum soll es in diesem Workshop gehen. Rênas ist Landessprecher der Grünen Jugend NRW. | K-5 | |
Workshop 12: Klimapolitik als internationalistische Praxis - Pauline Brünger Häufig wird in Klimafragen behauptet, es bringe nichts, sich für Klimakämpfe hier einzusetzen, da die Probleme ohnehin viel zu groß sind. In diesem Workshop geht es darum, warum es sich dennoch lohnt! Wie hängen Klimakämpfe hier mit globaler Gerechtigkeit zusammen? Warum lohnt es sich, hier aktiv zu sein, wieso sind Klimagerechtigkeitskämpfe im Inland kein Widerspruch zu internationalistischen Zielen? Pauline ist Klimaaktivistin. | K-6 | |
Workshop 13: We‘re living in a material world. „Was Lithium und Kreislaufwirtschaft mit Klassenkampf und globaler Gerechtigkeit zu tun haben“ - Svenja Appuhn Ob Öl für den Verbrenner oder Lithium für die Batterie des neusten E-Bus: Rohstoffe bleiben global hart umkämpft. Wo Rohstoffe abgebaut werden, welche ökologischen Widersprüche dabei entstehen, wo sie verarbeitet werden und wem schlussendlich die Endprodukte zur Verfügung stehen, ist dabei kein Zufall, sondern das Ergebnis knallharter Verteilungskämpfe - der postkoloniale weltumspannende Kapitalismus lässt grüßen. In diesem Workshop soll es darum gehen, welche neuen Ressourcenkonflikte im klimaneutralen Zeitalter dämmern, die Frage klären, warum Rohstoffreichtum nicht automatisch zu Wohlstand für Alle führt, warum Kreislaufwirtschaft unvermeidbar ist und warum es ohne Klassenkämpfe keine Rohstoffgerechtigkeit geben wird. Svenja ist Mitglied im Bundesvorstand. | H-1 | |
16:30 | Pause | |
17:00 | Austausch zum Debattenorteprozess In diesem Slot werden wir gemeinsam einen Blick auf den verbandsweiten Debattenorteprozess werfen und darüber ins Gespräch kommen, welche gemeinsame Vision wir von der Grünen Jugend haben! | |
18:00 | Abendessen | Mensa |
20:00 | Abendhighlight | Aula |
21:30 | Bunter Abend & Silent Disco - Motto: Kindheitsheld*innen! |
Sonntag
Wann? | Was? | |
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7:30 | Frühstück & Packen | Mensa & Halle |
9:00 | Workshop-Phase Politische Praxis | |
Workshop 1: Frontex versus Werteunion — Wie erklärt sich das EU-Grenzregime?- Bernd Kasparek Die Europäische Union sichert Frieden und Wohlstand auf dem europäischen Kontinent. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex kollaboriert mit der libyschen Küstenwache bei menschenrechtswidrigen Pushbacks an den EU-Außengrenzen. Wie passt das zusammen? Welche Entwicklungen hat das EU-Grenzregime seit den 2000ern durchlaufen, insbesondere seit 2015? Wie tragen Grenzsicherungsregime insgesamt dazu bei, die globale Ungerechtigkeit aufrecht zu erhalten? Und wie kann eine solidarische, internationalistische Praxis für uns in Deutschland aussehen? Mit diesen Fragen wollen wir uns im Workshop mit Migrationsforscher Bernd Kasparek beschäftigen. Bernd Kasparek ist ein Mathematiker und Kulturanthropologe, der sich auf Migration und Grenzstudien spezialisiert hat. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich des europäischen Migrations- und Grenzregimes, der Europäisierung, der europäischen Grenz- und Küstenwacheagentur Frontex, der Asylpolitik in Europa, insbesondere des Dublin-Systems, sowie digitaler Grenzen. Er ist Gründungsmitglied des Network for Critical Migration and Border Regime Studies (kritnet), Mitglied des Vorstands des Forschungsvereins bordermonitoring.eu und Gründungsmitglied des Vorstands der Zeitschrift movements. | E-1 | |
Workshop 2: Internationale Solidarität am Beispiel Rojava - Ercan Ayboga In diesem Workshop wollen wir uns anschauen, wie internationale Solidaritätsbewegungen mit Rojava aussahen und immer noch aussehen. Bevor wir uns aber mit der Solidarität mit Rojava beschäftigen, schauen wir uns an, was es überhaupt mit der kurdischen Autonomieregion Rojava auf sich hat. Wie ist es zur Selbsverwaltung gekommen? Wie organisieren die Menschen dort ihr Zusammenleben? Und was hat Rojava mit dem Kampf gegen den IS zu tun? Ercan Ayboğa ist Co-Autor des Buchs: Revolution in Rojava und ist Stelletretender Regionalbüroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen. | E-2 | |
Workshop 3: Klimakampf entlang der Lieferkette – was brasilianische und deutsche Arbeiter:innen verbindet - Julia Bernard Bei Brasilien denken viele an den brennenden Amazonas als Ort der eskalierenden Klimakrise. Auch aus Perspektive des Internationalismus verbindet uns viel mit dem Land. Denn Brasilien ist auch ein sehr wichtiger Industriestandort für deutsche Unternehmen. So gehört die Millionenmetropole São Paulo zu den Städten mit der höchsten Konzentration an deutschen Unternehmen außerhalb der Bundesrepublik. Internationalismus und globaler Klassenkampf muss bedeuten, dass wir die globalen Wertschöpfungsketten als Ketten der Macht verstehen, an denen sich zahlreiche konkrete Möglichkeiten des gemeinsamen Kampfes eröffnen. Daher werden wir uns mit konkreten Formen der Ausbeutung von Natur und Mensch durch deutsche Unternehmen entlang der Lieferkette beschäftigen und zuletzt über praktischen Formen der Solidarität mit brasilianischen Kämpfen sprechen. Julia hat Politik und internationale Wirtschaftsbeziehungen studiert. Der Wille, den globale Kapitalismus nicht nur kritisch zu analysieren, sondern auch zu verändern, hat sie in das Bildungsteam der Grünen Jugend gebracht. | K-5 | |
Workshop 4: Der Krieg in der Ukraine — Hintergründe, Ursachen und linke Perspektiven - Jamila Schäfer In diesem Workshop geht es um den Ukrainekrieg und eine links-emazipatorische Perspektive darauf. Wie kann Solidarität konkret aussehen? Was sind linke Antworten auf den Konflikt? Jamila Schäfer war von 2015 bis 2017 Bundessprecherin der GRÜNEN JUGEND und von 2018 bis 2022 Stellvertretende Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Dort war sie als internationale Koordinatorin u.a. für die Vernetzung mit internationalen Bündnispartner*innen sowie für die Themen Europa, Entwicklungspolitik, Flucht und Migration sowie die Bekämpfung von Rechtsextremismus zuständig. Seit 2021 ist sie Mitglied des Bundestags und arbeitet dort im Auswärtigen Ausschuss und Haushaltsausschuss dafür, die Demokratie und Zivilgesellschaft hierzulande und in der ganzen Welt widerstandsfähiger gegen Autokraten, Desinformationen und die Folgen der Klimakrise zu machen. Seit Beginn des Ukrainekriegs ist sie bereits zwei Mal in die Ukraine gereist. | E-3 | |
Workshop 5: Den Krieg aus der Krise denken - Fred Heussner Wie Olaf Scholz geflügeltes Wort von der Zeitenwende oder Annalena Baerbocks Satz vom Aufwachen in einer anderen Welt zeigen, wird der russische Einmarsch in die Ukraine vielfach als Bruch der historischen Entwicklung erlebt. Der Workshop fordert diese Deutung heraus und setzt den Krieg in den Kontext einer bereits vor dem 24.02.2022 von vielfältigen Krisenerscheinungen geprägten Entwicklung der Weltgesellschaft. Der Krieg in der Ukraine ist zwar ein außerordentliches Ereignis, erscheint in diesem Zusammenhang aber nicht als Bruch, sondern als Fortsetzung und Beschleunigung der allgemeinen Entwicklung. Das stellt die gesellschaftliche Linke vor besondere Herausforderungen. Der Workshop verfolgt ein doppeltes Ziel: Zunächst sollen die Teilnehmenden für materialistische und krisentheoretische Perspektiven auf Weltpolitik und Krieg sensibilisiert werden, was ggf. dazu beiträgt ihr Verständnis des Kriegs in der Ukraine zu erweitern. Anschließend werden aktuelle Formen des Umgangs mit dem Ukraine-Krieg gemeinsam reflektiert und die Frage gestellt, ob die gesellschaftliche Linke andere Formen des Umgangs finden sollte. Fred Heussner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Netzwerk Plurale Ökonomik, Aktivist und politischer Bildner. In seiner politischen Bildungsarbeit bringt er seinen wissenschaftlichen Hintergrund im Bereich der Internationalen Politischen Ökonomie mit Erfahrungen aus seinem Engagement gegen Rechtsruck und autoritäre Formierung zusammen. | E-4 | |
Workshop 6: Der Krieg in der Ukraine — Hintergründe, Ursachen und linke Perspektiven - Peter Korig Der für viele überraschende Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar und der seither andauernde Krieg warfen in bis dahin nicht gekannter Dringlichkeit die Fragen auf, wie das Regime von Präsident Wladimir Putin zu verstehen sei und warum und mit welchen Zielen es sich für den Krieg entschieden habe. Wie wenig die etablierte Politikwissenschaft zur Beantwortung dieser Frage beitragen konnte, wurde offensichtlich an der Wiederkehr der sogenannten Kreml-Astrologie. Mit diesem Begriff wurde in den achtziger Jahren die von vielen Spekulationen geprägte Praxis westlicher Beobachter beschrieben, auf Basis bruchstückhafter Informationen und fokussiert auf die Staats- und Parteiführung politische Entwicklungen in der Sowjetunion zu deuten. Innerhalb der Linken gibt es viele unterschiedliche Erklärungsansätze — insbesondere auch mit Bezug auf die Rolle der post-sowjetischen Wirtschaftsordnung. Im Workshop mit Peter Korig wollen wir diese näher kennenlernen und uns einer materialistischen Analyse der Kriegsursachen annähern. | E-5 | |
Workshop 7: Erdogan, die Türkei & Internationalismus - Dilan Güler In diesem Jahr wird in der Türkei gewählt. Europa hat seid Jahren ein gespaltenes Verhältnis zur Türkei. Menschenrechtsverletzungen & Diktatur auf der einen Seite, auf der anderen als Handlanger für die unterdrückung Geflüchteter. Gemeinsam mit Dilan Güler werden wir einen historischen Blick zurück werfen. Wie entstand dieses politische Umfeld ? Was sind aktuelle Chancen durch die Wahl? Wie sehen kurdische Befreiungskämpfe aus, wie können wir sie unterstützen? Dilan Güler ist im Bundesvorstand vom Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. (BDAJ) | E-6 | |
Workshop 8: Europäischer Rechtsruck durch Spardiktat - Dimitra Kostimpas Der Aufstieg des Rechtspopulismus wird vielfach mit der „Abkopplung“ peripherer Sozialräume in Verbindung gebracht. Dabei wird davon ausgegangen, dass der sozio-ökonomische Niedergang dieser Räume die Grundlage der rechten Mobilisierung bildet, die als eine Art „Arbeiterbewegung von rechts“ verstanden wird. Dieser Erklärungsansatz ist zwar publizistisch erfolgreich, greift jedoch zu kurz, weil er das „faschistische“ Potential (einseitig) in den Randlagen und Peripherien verortet und damit – klassisch sozialdemokratisch – als durch soziale und geographische Umverteilung lösbar erscheint. Der Workshop setzt an dieser Diagnose an und nimmt sie als Ausgangspunkt zu einer kritischen Reflexion der Krise der Peripherie im Kontext der widersprüchlichen und gewaltförmigen Normalität der kapitalistischen Gesellschaft. Dimitra Kostimpas hat in München, Valparaíso und Barcelona Soziologie, VWL, Philosophie und Sozialpolitik studiert. Sie promoviert derzeit an der LMU München zu Fragen des Verhältnisses von zivilgesellschaftlichen Organisationen, sozialen Bewegungen und Staat im Kontext der HIV/Aidspolitik in Deutschland. | K-1 | |
Workshop 9: internationalistisches Arbeiter:innen Organizing - Amazon Workers International Amazon ist einer der größten Konzerne weltweit und expandiert immer weiter. Immer mehr Verteil- und Versandzentren werden aufgebaut, nun wird sogar der Transport intern übernommen. Gewerkschaften tun sich oft schwer mit dem Widerstand gegen diesen Riesen, insbesondere, weil er bei Streikaktionen den Versand einfach in andere Länder verlegt.Jeff Bezos, Gründer des Konzerns, ist einer der reichsten Männer der Welt – und die Beschäftigten werden ausgebeutet, stehen unter Druck und erhalten winzige Inflationsausgleiche. Die Amazon Workers International (AWI) sind dabei ein wichtiger Akteur und berichten beim Workshop über ihre Strategie, Hindernisse dabei und wie man die Hoffnung nicht verliert. Amazon Workers International (AWI) ist ein transnationaler Zusammenschluss von Amazon-Beschäftigten aus Polen, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten, die sich an alltäglichem Organizing, koordinierten Streiks und verschiedenen Formen des Arbeitskampfes beteiligen. Seit 2015 diskutieren und organisieren die AWI-Mitglieder kollektiv, kommen alle sechs Monate zu internationalen Treffen zusammen und entwickeln eine gemeinsame Strategie gegen Amazon | K-2 | |
Workshop 10: Organizing in Klimakämpfen - Valentin Ihßen Organizing ist in sozialen Bewegungen von der Mieten- bis zur Klimabewegung in aller Munde, doch selten wird im Detail darüber gesprochen, was sich hinter Buzzword eigentlich genau verbirgt. Im Workshop ändern wir das. Zuerst gibt es einen Input zu Organizing in Abgrenzung zu anderen politischen Ansätzen, dann diskutieren wir über verschiedene Organizing Tools und überlegen im letzten Teil gemeinsam, wie Organizing in politischen Jugendverbänden sinnvoll eingesetzt werden kann. Valentin ist in der Klima- und Verkehrswendebewegung aktiv. Er is Co-Host beim Podcast “Was tun?” und Teil der Kampagne “9-Euro-Fonds”. Valentin arbeitete als Campaigner bei Campact und Bündnis 90/Die Grünen. | K-3 | |
Workshop 11: Gegen das Spardiktat! Was wir von der Syriza Regierung in Griechenland lernen können - Sarah-Lee Heinrich Die Euro und Finanzkrise erschütterte ganz Europa. Mit dem sogenannten Euro-Rettungsschirm sollten Staaten durch große Summen Geld unterstützt werden. Im Gegenzug mussten weitgehende Sparmaßnahmen umgesetzt werden, zu Kosten der Arbeiter*innen. In Griechendland wollte die linke Syrizaregierung andere Wege aus der Krise einschlagen: zunächst verweigerte sie das Spardiktat der EU, am Ende knickte sie trotz großem Rückhalt in der Bevölkerung ein. Wieso ist das linke Projekt gescheitert und welche Rolle spielte dabei die deutsche Bundesregierung? Sarah-Lee ist Bundessprecherin der Grünen Jugend. | K-4 | |
Workshop 12: Kapital gegen Menschenrechte - der Demokratisierungskampf in Chile - Max Lucks "Chile wird das Grab des Neokapitalismus sein!" - Das waren die Worte des Chilenischen Präsidenten Gabriel Boric zu seinem Wahlsieg 2021, doch seitdem ist wenig passiert. In Chile regiert der Neokapitalismus stärker als anderswo - mit allen Konsequenzen für den sozialen Zusammenhalt und die Schwächeren in der Gesellschaft. Gleichzeitig wird die Bedrohung durch die transnationale Rechte, den Demokratisierungsprozess in Chile zu brechen, immer größer. Ihr stehen soziale Bewegungen und Aufstände mit ihrer Vielfalt und Kreativität entschlossen entgegen - sie bringen den Mut und Willen zur Revolution auf die Straße und in die Gesellschaft. Was können wir in Deutschland und Europa von der lateinamerikanischen Zivilgesellschaft lernen? Wer sind die Gegner im Demokratisierungsprozess und wie unterstützen auch deutsche Akteur*innen die transnationale Rechte? Anhand dieser Fragen wollen wir in dem Workshop erarbeiten, wie wir ein schlagkräftiges und antikapitalistisches Gegennarrativ aufbauen können - echte soziale, gerechte und solidarische Transformation kommt von links! Max Lucks kommt aus Bochum und war von 2017 bis 2019 Bundessprecher der Grünen Jugend. Seit 2021 ist Max Bundestagsabgeordneter für Menschenrechte und Außenpolitik, mit den Schwerpunkten Europarat, Lateinamerika und der Türkei. Als Obmann im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses setzt er sich für eine linke, menschenrechtszentrierte Außenpolitik ein. | K-6 | |
Workshop 13: Arbeitskampf als internationalistische Praxis am Beispiel Fabrikbesetzung in Florenz - Julia Kaiser Vor knapp zwei Jahren wurde den Arbeiter:innen von GKN Campi Bisenzio (Autozulieferer in der Toskana) verkündet, dass sie ab kommenden Montag entlassen seien. Hunderte der Arbeiter:innen drangen in die Fabrik ein und forderten eine Weiterbeschäftigung. Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen und Klimaaktivist:innen entwickelten sie eine weitergehende Vision: Die Produktion solle erhalten aber umgestellt werden. Ziel ist seither in der Fabrik Lastenräder oder Photovoltaikanlagen herzustellen. Zehntausende in der Region stehen hinter dem Kampf. Es gab Massenmobilisierungen, die gemeinsam mit FFF organisiert wurden. Die Politik und das Unternehmen sind bis heute auf die Forderung nach einer sozialen und ökologischen Lösung nicht eingegangen. Deshalb hat das Collettivo di Fabbrica nun eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, mit der man ihre selbstverwaltete Wiederaufnahme der Produktion unterstützen kann. Wir wollen uns zunächst die Geschichte des Kampfes in Italien anschauen und dann betrachten, was es bisher für Versuche gab, den Kampf mit unseren betrieblichen und ökologischen Kämpfen hier zu verbinden. Das Kollektiv war zum Beispiel in Leipzig, Halle, Berlin und Köln. Zudem gibt es derzeit den Versuch, auch den Abwehrkampf von GKN Zwickau-Mosel, denen das gleiche Schicksal droht, mit dem Kampf in Italien zu vernetzen. Dann wollen wir überlegen, wie eine weiter einternaitionalistische Praxis und Unterstützung aussehen könnten und gemeinsam Chancen und Herausforderungen ausloten. Julia Kaiser ist Soziologin und forscht schwerpunktmäßig zu sozial-ökologischen Transformationskonflikten. Sie interessiert sich insbesondere für Allianzen zwischen Arbeiter:innen- und Klimabewegung. Den Kampf des Collettivo di Fabbricca für einen ökologischen Umbau der Produktion beobachtet sie von Beginn an und war schon mehrmals in Italien, um die Aktiven aus der Fabrik und der Region zu treffen | H-1 | |
12:00 | Mittagessen | Mensa |
13:00 | Abschlussrunden | Workshopräume |
14:30 | Abschluss in großer Runde | Aula |
15:00 | Ende der Veranstaltung |